Hintergründe zum Rücktritt von Dr. Stefan Böhm

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

sicher fragen Sie sich, was hinter dem Rücktritt von Dr. Stefan Böhm steckt. Der bis Ende 2016 noch im Amt befindliche stv. KZVB-Vorsitzende wird bei der anstehenden KZVB-Wahl nicht mehr antreten und ist auch nicht mehr Vorsitzender der Gruppierung von ZZB.

Dr. Böhm strengte einen Prozess gegen mich an, der am Landgericht Hof verhandelt wurde (AZ 35 O 1/16) und in dessen Verlauf das Gericht festgestellt hat, dass die Lebensgefährtin von Dr. Stefan Böhm, die einstige Vorstandssekretärin von Dr. Janusz Rat, umfangreiche Unterlagen (300 Seiten Protokolle) über die ausufernden Aktivitäten von Rat als Wikipedia-Administrator an die Opposition in der Vertreterversammlung übergeben hat. Böhm musste in dem Verfahren einräumen, nicht nur bei der Übergabe dabei gewesen zu sein, sondern darüber hinaus auch, dass er Kenntnis von der politischen Brisanz dieser Aktion hatte.

Aus der eidesstattlichen Versicherung der Lebensgefährtin Böhms erhielt das Gericht Aufschluss darüber, dass sie als Vorstandssekretärin spät abends, zum Teil bis 1 Uhr morgens, arbeiten musste. Sie habe zudem gewusst, dass Rat unter dem Nicknamen Partynia „intensiv“ für Wikipedia tätig war. Die Zusammenarbeit habe darunter gelitten. Die ZZB-interne Einschätzung, dass kein Fehlverhalten seitens Rat vorliege, sei für sie nicht korrekt und nicht nachvollziehbar gewesen.

Nach offizieller Darstellung sowohl der ausschließlich mit ZZB-Vertretern besetzten Versammlungsleitung der KZVB als auch der ZZB-Fraktion in der Vertreterversammlung habe die Wikipedia-Tätigkeit von Rat keinen nachteiligen Einfluss auf die Vorstandsarbeit gehabt. Dennoch haben sich der bayerische Landtag und insbesondere der Abgeordnete Prof. (Univ. Lima) Dr. dent. Bauer, mit dieser Thematik auseinandergesetzt, was zu einer „schriftlichen Anhörung“ bei der Bayerischen Staatsregierung geführt hat.

Das Gerichtsverfahren hat also einiges ans Licht gefördert und bestätigt die Kritiker an der Amtsführung von Dr. Rat und Dr. Böhm in der KZVB – darunter der Vorsitzende des Finanzausschusses, Dr. Frank Portugall und die Opposition in der Vertreterversammlung der KZVB. Überhöhte Prämienauszahlungen, exorbitante Vorstandsgehälter sowie die nun zu Tage getretenen Dienstpflichtverletzungen haben das Vertrauen in die Amtsführung der beiden KZVB-Vorstände tief erschüttert. Ihnen wurde zwar das Misstrauen seitens der Opposition ausgesprochen, sie klammern sich aber aufgrund der Pattsituation bei der Abstimmung weiter an ihr Amt. 

ZZB hat die Chance zur rechtzeitigen Erneuerung verpasst und tritt nun auf seiner Wahlliste mit zwei Spitzenkandidaten der Geburtsjahrgänge 1947 bzw. 1944 an, die am Ende der kommenden Legislaturperiode 75 bzw. 78 Jahre alt sein werden – und fern jeglichen Praxisalltags sind.  Noch dazu hatte Dr. Rat noch im Januar verkündet, nicht mehr für ein Amt in der KZVB antreten zu wollen.

Sie entscheiden, liebe Kolleginnen und Kollegen, ob Praktiker oder Rentner Ihre Geschicke in der KZVB lenken sollen.

Mit freundlichen kollegialen Grüßen

Reiner Zajitschek
Landesvorstandsmitglied FVDZ Bayern

Zurück