Ehrenamt verhindert Zulassung?

Die Kassenzahnärztliche Vereinigung Bayerns (Bezirksstelle München Stadt und Land) hat es per Bescheid abgelehnt, Prof. Dr. Christoph Benz aus München in das Zahnarztregister aufzunehmen. Die KZVB hat damit dem Vizepräsidenten der Bundeszahnärztekammer und ehemaligen Präsidenten der Bayerischen Landeszahnärztekammer die Zulassung als Vertragszahnarzt blockiert.  Dies stellt aus Sicht des Landesvorsitzenden des FVDZ Bayern einen standespolitischen Skandal dar.

Zuvor hatte der zuständige Ausschuss der KZVB bereits die Genehmigung von Prof. Dr. Christoph Benz als Vorbereitungsassistent in einer Vertragszahnarztpraxis in Bayern abgelehnt. Der FVDZ Bayern weist  darauf hin, dass das Bayerische Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst bereits im April ausdrücklich und schriftlich bestätigt habe, dass die Freistellung von Prof. Dr. Christoph Benz als Hochschullehrer auch für die Tätigkeit als Vertragszahnarzt gilt, zumal nachvollziehbar dargelegt wurde, dass ein enger Zusammenhang zwischen dem Erwerb der Kassenzulassung und der Tätigkeit als Vertreter der Bundeszahnärztekammer im Gemeinsamen Bundesausschuss bestehe.

Christian Berger, Landesvorsitzender des FVDZ Bayern: "Gerade die ehrenamtliche Tätigkeit im Gemeinsamen Bundesausschuss wird von Seiten der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Bayerns dazu missbraucht, die Zulassung als Vertragszahnarzt abzulehnen. Die KZVB unterstellt, Prof. Benz könne die für Hochschullehrer verkürzte Vorbereitungszeit neben seinen ehrenamtlichen berufspolitischen Aufgaben und Funktionen nicht erfüllen."

Berger kritisiert, dass damit die ehrenamtliche Tätigkeit eines Zahnarztes – zudem in einem wichtigen Organ der gemeinsamen Selbstverwaltung auf Bundesebene – indirekt als Berufshindernis seitens der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Bayerns definiert wird. „Das ist ein Schlag ins Gesicht aller ehrenamtlichen Zahnärztinnen und Zahnärzte.“ Zugleich demonstriere die derzeit noch amtierende KZVB-Spitze, welches Amtsverständnis sie ihrer Tätigkeit zugrunde legt. Berger: „Kann es sein, dass Dr. Rat auf diese Weise vermeiden will, dass Kollege Benz auf der Liste des Freien Verbandes für die Vertreterversammlung zur KZVB kandidiert?“

Der Zulassungsausschuss hat die Beratungen über die Zulassung von Prof. Dr. Christoph Benz auf den 21. Juli 2016 vertagt und der Wahlausschuss hat auf die fehlende Wählbarkeit auf der Liste der Freien Verbandes hingewiesen. „Die Angst im Lager von ZZB muss groß sein, dass mit Prof. Benz ein weiterer populärer Standespolitiker für den FVDZ antritt, um das Trauerspiel, das der noch amtierende Vorstand in der KZVB seit langem bietet, zu beenden“, so der FVDZ-Landesvorsitzende.

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