Rote Karte für den Gesundheitsminister!

Obwohl die Sonne unbarmherzig vom wolkenlosen Himmel brannte, zeigten die Demonstranten Flagge: Seite an Seite mit dem Verband medizinischer Fachberufe waren Zahnärztinnen und Zahnärzte aus ganz Deutschland nach Berlin gekommen – darunter auch FVDZ-Bundesverband und viele Landesverbände des FVDZ, um gegen die Sparpolitik von Bundesgesundheitsminister Lauterbach zu protestieren. Natürlich reisten auch viele aus Bayern an. Im Gepäck: Freddie Freiverband, das Maskottchen der Bayern.

Gemeinsam Seit‘ an Seit‘ zeigten sich Zahnärzte und Ärzte mit den MFA und ZFA. Der Verband medizinischer Fachberufe (VmF) hatte die Protestaktion initiiert und organisiert. Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek ließ es sich nicht nehmen, persönlich dabei zu sein. Er ist einer von Lauterbachs größten Kritikern, der die Nöte der Heilberufsangehörigen versteht und zuhört. Sie waren alle da: die Spitzen von Bundes-KZV, Bundeszahnärztekammer und FVDZ, aus Bayern von BLZK und KZVB. Vorstandsvorsitzender der KZVB, Dr. Rüdiger Schott hatte für alle, die noch Material brauchten, eine Weste oder eine Trillerpfeife im Gepäck. Der FVDZ-Landesvorsitzende Dr. Jens Kober hatte gemeinsam mit der ABZ eG für den gemeinsamen Transport nach Berlin gesorgt – es gab sogar ein zünftiges Weißwurstfrühstück mit Freddie Freiverband im Bus!

Just zum Protesttag hat der FVDZ eine eigene Kampagne gelauncht: „Wir geben Deutschland das Lächeln zurück“ Sie soll die KZBV-Kampagne „Zähne zeigen“ flankierend unterstützen – die einen lächeln, die anderen beißen!

Alle Redner – Holetschek, Benz, Hendges, Schrader, die VmF-Vorsitzende Hannelore König – prangerten die Sparpolitik des Bundesgesundheitsministers an und zeigten ihm die Rote Karte. Er selbst ward‘ natürlich nicht gesehen. Nachdenklich machte das Transparent aus Schillingsfürst/Mittelfranken. Dr. Manfred Albrecht hatte es vor 20 Jahren für die zahnärztliche Protestaktion vor dem Münchner Zahnärztehaus gegen Staatskommissar und gegen Gesundheitsmodernisierungsgesetz gebastelt. Was 2004 aktuell war, ist es auch 2023. Gemeinsam mit Tochter Maike, die heute ebenfalls Zahnärztin ist, postulierte er: Gesundheit ade – dank dem Budget.

Fazit: Die Protestkundgebung wird kein Umdenken der Verantwortlichen in der Bundesregierung bewirken, aber vielleicht ein Nachdenken bei den Akteuren im Gesundheitswesen herbeiführen. Aufmerksam machen, laut sein ist auch für die Berufsgruppe der Zahnärzte wichtig – oder um es mit Brecht zu sagen: Wer kämpft, kann verlieren, wer nicht kämpft, hat schon verloren.

 

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