Zahnärzte fordern AOK und KZVB auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren

AOK-Puffertage drohen auch 2015

In Bayern herrschen noch bis 23. Dezember 2014 für die Versicherten der AOK Puffertage in der zahnärztlichen Behandlung. Für diese Zeit erhalten die bayerischen Zahnärzte für die Behandlung von AOK-Versicherten lediglich ein Drittel des Honorars zugesichert. Am 17. Dezember 2014 hat nun das Landessozialgericht in München den Streitfall um das Budget für die zahnmedizinische Behandlung an das Landesschiedsamt zurückverwiesen. Die „Hängepartie“ um das Budget geht also weiter und damit drohen auch für 2015 Puffertage, wenn die Vertragspartner den nächsten Schiedsspruch nicht akzeptieren oder sich am Verhandlungstisch einigen. Ebenfalls am 17. Dezember haben Zahnärzte in Ingolstadt in einer öffentlichen Kundgebung die Verhandlungspartner AOK und KZVB (Kassenzahnärztliche Vereinigung Bayerns) aufgefordert, an den Verhandlungstisch zurückzukehren.

Eine Woche zuvor hatten zahnärztliche Obleute aus der Region Ingolstadt die AOK-Direktion in Ingolstadt besucht, um auf die Kundgebung hinzuweisen und für die unterschiedlichen Standpunkte gemeinsam mit Vertretern der AOK nach Lösungen zu suchen. „Die Zahnärzte vor Ort tragen den Konflikt der Puffertage nicht auf dem Rücken der Patienten aus und die KZVB erfüllt den Sicherstellungsauftrag trotz Punktwertabsenkungen bei den AOK-Versicherten. Allerdings können wir die zahnärztliche Basis nicht davon abhalten, ihrem Ärger Luft zu machen“, hatte der Bezirksgruppenvorsitzende Oberbayern im Freien Verband Deutscher Zahnärzte (FVDZ), Dr. Michael Schmiz aus Neuburg/Donau, gegenüber AOK-Direktor Ulrich Resch deutlich gemacht.

Die bayerischen Zahnärzte wollen der Sprachlosigkeit zwischen den Verhandlungspartner mit ihrem schriftlichen Appell an die AOK und die KZVB ein Ende bereiten. In einem offenen Brief, der am 17. Dezember an die AOK in Ingolstadt übergeben wurde, fordern die zahnärztlichen Obleute Dr. Fritz Kreissig (Neuburg/Donau), Dr. Andrea Albert (Eichstätt), Dr. Sebastian Leidmann (Eichstätt), Dr. Thomas Vierling (Ingolstadt) den Vorstand der AOK Bayern und den Vorstand der KZVB auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren.

In dem Appell schreiben die Unterzeichner weiter: „Wir sehen uns – als lokale Vertreter der größten standespolitischen Vereinigung der Zahnärztinnen und Zahnärzte in Bayern – als Vermittler, die sich bemühen, Verhärtungen zwischen den Verhandlungspartnern lösen zu helfen. Wir sind Sprachrohr der Zahnärzte und setzen uns für die weiter hervorragende Patientenversorgung ein, die in Bayern in der zahnärztlichen Behandlung ein hohes Niveau aufweist.“

Zwar enden die Puffertage für das Jahr 2014 am 23. Dezember, allerdings müssen die bayerischen AOK-Versicherten und die ca. 9.000 bayerischen Vertragszahnärzte ohne Einigung der Verhandlungspartner im Jahr 2015 erneut mit Puffertagen rechnen; dann, so schätzt der FVDZ-Landesverband wird es noch deutlich mehr als die diesjährigen 79 Puffertage geben.

Der gängigen Aussage der AOK, die Kassenzahnärztliche Vereinigung hätte das Geld aus dem Honorartopf der AOK für die zahnärztliche Behandlung anders verteilen müssen und dadurch Puffertage vermeiden können, widerspricht der FVDZ an dieser Stelle. „Es ist nicht vorhersehbar, wie viele AOK-Versicherten pro Jahr zum Zahnarzt gehen“, sagt der stellvertretende Landesvorsitzende Dr. Herbert Bruckbauer aus Neufahrn. „Mit Zahlenspielen kommen wir nicht weiter, Fakt ist: das Geld für die Behandlung von AOK-Versicherten hat 2014 nicht ausgereicht – und wird ohne Einigung auch 2015 nicht ausreichen.“

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