Die AOK Bayern hat schon wieder nicht genügend Geld für die zahnärztliche Behandlung ihrer Versicherten

Hoffentlich nicht AOK-versichert!

Das Geld der AOK reicht wieder nicht für die zahnärztliche Behandlung ihrer Versicherten. Aus diesem Grund gelten seit 06.10.2014 bis zum 23.12.2014 so genannte „Puffertage“. Der Euphemismus bezeichnet die Zeit, in der AOK-Versicherte wohl nur eingeschränkt behandelt werden, weil die bayerischen Vertragszahnärzte nicht sicher sein können, dass ihr Honorar von der Krankenversicherung in voller Höhe bezahlt wird.

Dieser unmögliche Zustand wiederholt sich immer dann, wenn die festgelegte Gesamtvergütung, die die AOK für die Zahnbehandlung ihrer Versicherten eingeplant hat, ausgeschöpft ist. Doch „Zuteilungsmedizin“ lässt sich in der Zahnheilkunde nicht umsetzen: „Löcher in den Zähnen sind genauso wenig willkommen und ‚planbar‘ wie eine Erkältung“, sagt Dr. Herbert Bruckbauer, stellvertretender Landesvorsitzender des Freien Verbandes Deutscher Zahnärzte in Bayern (FVDZ Bayern) aus Neufahrn. Natürlich werde jeder Notfall jederzeit behandelt. „Aufschiebbare Behandlungen möchte die AOK offensichtlich ins Jahr 2015 verschieben.“

Gerade jetzt liegt zudem die Genehmigung von Zahnersatz für AOK-Versicherte für ca. zwei Wochen „auf Eis“. Aufgrund einer EDV-Umstellung werden in dieser Zeit keine Genehmigungen von Heil- und Kostenplänen erteilt, was die Behandlung entsprechend verzögert.

Fakt ist, dass die AOK als größte Krankenkasse in Bayern mit einem Jahresgewinn von 333 Millionen Euro im Jahr 2013 für die Zahngesundheit ihrer Versicherten deutlich weniger Geld aufwendet als vergleichbare Krankenkassen. So veranschlagt die AOK pro Kopf gerade einmal 176 Euro im Jahr für die zahnmedizinische Versorgung ihrer Versicherten, während andere Krankenkassen deutlich höher liegen.

„In keinem anderen Bereich des täglichen Lebens wird der mündige Bürger so gegängelt wie als Versicherter“, sagt Dr. Herbert Bruckbauer. „Die Versicherten zahlen jeden Monat den gleichen Krankenkassenbeitrag und glauben, sie könnten das ganze Jahr behandelt werden, und ihre Krankenkasse bezahlt dafür die vereinbarten Honorare. Das ist manchmal ein Trugschluss.“

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