„Ich liebe meinen Zahnarzt“-Tag

Politische Fehlentwicklungen stoppen

Niedergelassene Zahnärztinnen und Zahnärzte bewahren ihre Patientinnen und Patienten vor Zahnschmerzen. Sie tun aber noch viel mehr. Sie gehen auf die Straße, um gegen das GKV-Finanzstabilisierungsgesetz (GKV-FinStG) zu protestieren – ein Gesetz, das die Behandlung der Volkskrankheit „Parodontose“ gefährdet. Zugleich warnen sie vor Gefahren für die flächendeckende qualifizierte Versorgung durch immer mehr Medizinischer Versorgungszentren (iMVZ) in der Hand von Kapitalgesellschaften, die vor allem an Rendite interessiert sind.

Den 2. Juni, den „Ich liebe meinen Zahnarzt“-Tag nimmt der Freie Verband zum Anlass, auf die Leistungsfähigkeit der ambulanten zahnärztlichen Versorgung hinzuweisen. „Durch konsequente Prävention haben wir Zahnärzte die Mundgesundheit nachhaltig verbessert – und die anteiligen Kassenausgaben seit gut zwei Jahrzehnten um ein Drittel gesenkt“, sagt Harald Schrader, Bundesvorsitzender des Freien Verbandes Deutscher Zahnärzte (FVDZ). Geradezu absurd sei da die Deckelung zahnärztlicher Leistungen. Den kurzfristigen Einsparungen würden langfristig höhere Kosten wegen verschleppter Erkrankungen folgen.

„Anstatt die niedergelassenen Zahnarztpraxen als Rückgrat der ambulanten medizinischen Versorgung zu stärken, wird die Patientenversorgung zusätzlich gefährdet durch iMVZ“, konstatiert der FVDZ-Bundesvorsitzende. Hinter dem Geschäftsmodell der iMVZ, die schon 29 Prozent aller MVZ ausmachen, stehen meist Private-Equity-Gesellschaften, die Praxen aufkaufen und bündeln – um sie nach einiger Zeit mit hohem Gewinn weiterzuverkaufen. Der Umsatzdruck der dort angestellten Zahnärzte könne zu gravierenden Über- und Fehlbehandlungen führen. „Das sind unverkennbare Fehlentwicklungen“, bilanziert Schrader und kündigt an, die Zahnärzteschaft lasse nicht locker und plane weitere Protest- Aktionen, um die Mundgesundheit ihrer Patientinnen und Patienten auch zukünftig qualitativ sicherstellen zu können.

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